Freitag, 18. Juni 2010

Ruta-Sensation!



Es ist eine Sensation. So etwas gab es bislang nicht. Es wird das Leben verändern (zumindest das jener Menschen, die nach Managua reisen, die sich dort nicht auskennen und denen Taxifahren auf die Dauer zu teuer ist.)

Die Tageszeitung "La Prensa" hat einen Netzplan der städtischen Buslinien ("Rutas") veröffentlicht. Dafür sind die Mitarbeiter eben einfach mal alle Linien abgefahren. Hier zum Anschauen. Nutzwertjournalismus vom Feinsten.

Mittwoch, 16. Juni 2010

"Demokratie ist das Schlüsselwort"

Hugo Chávez gibt selten richtige Interviews. Die BBC hat eines exklusiv bekommen. Was wirklich dabei herumkommt, ist so eine Sache, aber interessant ist es auf jeden Fall. Chávez stellt gerne mal eine Gegenfrage. Etwa: Gibt es ein Land, in dem es mehr Demokratie gibt als in Venezuela? (Video auf Spanisch.)

Mittwoch, 9. Juni 2010

Der "neue Sandinismus" in Nicaragua

Wer sich für Nicaragua interessiert, dem sei folgende Publikation ans Herz gelegt:

Ivo Schnipkoweit, Timm Schützhofer (Hg.)
Der „neue Sandinismus“ in Nicaragua: Autoritärer Selbstbedienungsstaat oder neues Entwicklungsmodell?
("Working Papers 02 / 2010" in der Reihe OneWorld Perspectives der Uni Kassel)

Abstract:
Seit Januar 2007 sind in Nicaragua wieder die Sandinisten unter dem ehemaligen Revolutionsführer Daniel Ortega in der Regierungsverantwortung. Am 12. und 13. Juni 2009 veranstalteten das NicaNetz - Freiwilligen-Netzwerk Nicaragua e.V. und das Entwicklungspolitische Netzwerk Hessen in Kooperation mit dem Fachgebiet für Internationale und intergesellschaftliche eine Fachtagung, um gemeinsam mit ExpertInnen aus Wissenschaft, Solidaritätsbewegung und Entwicklungszusammenarbeit einen differenzierten Blick auf die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung Nicaraguas zu werfen.
Das vorliegende OneWorld Perspective Working Paper vertieft die auf der Tagung begonnene Diskussion. Anschließend an einleitende Beiträge zur Geschichte des Sandinismus und konkreten Projekterfahrungen aus der Solidaritäs- und Entwicklungszusammenarbeit, befassen sich die AutorInnen mit den Themenfeldern Entwicklungspolitische Praxis, Zentrale Konfliktfelder sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Ich habe einen Artikel über "Budgethilfe und Governance" beigesteuert.

Den Band gibt es hier als pdf-Datei oder hier in der gedruckten Version.

Dienstag, 8. Juni 2010

Trauriger Rekord

Venezuela ist ein Land, in dem Gewalt an der Tagesordnung ist. Besonders in Caracas. Vielleicht hilft da ja nur noch Galgenhumor.





"Komm' nach Caracas. Das einzige Risiko ist, dass sie dich umbringen können."

Das Ganze ist eine Anspielung auf die Tourismus-Werbung von Kolumbien unter dem Slogan "Das einzige Risiko ist, dass du bleiben willst". (Danke an David für den Video-Tipp, der als Vorbild dienende Kolumbien-Spot hier bei Youtube.)

Mehr als 16.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr in Venezuela ermordet. Von 1998 bis 2009 waren es - nach konservativen Berechnungen - insgesamt mehr als 123.000. Mit 54 Morden pro 100.000 Einwohnern hat Venezuela in dieser traurigen Statistik Kolumbien hinter sich gelassen (und auch in Südafrika sind es deutlich weniger). In Caracas ist die Quote mehr als doppelt so hoch, was der Stadt den unrühmlichen Titel "Mordhauptstadt" eingebracht hat. Und während in vielen anderen lateinamerikanischen Ländern die Mordzahlen zurückgehen, steigen sie in Venezuela. Ein großes Problem dabei ist, dass fast alle Morde straffrei ausgehen. In mehr als 90 Prozent der Fälle wird nichteinmal ein Täter verhaftet (Daten des "Observatorio Venezolano de Violencia", das sich auf Zahlen der Polizei beruft. Die Regierung veröffentlicht seit ein paar Jahren keine Zahlen mehr.)

Ich habe in Barquisimeto - der viertgrößten Stadt des Landes - Menschen getroffen, die dazu nicht schweigen wollen. Das "Kommitee der Opfer gegen die Straflosigkeit" prangert das Versagen von Polizei und Justiz an. Vor einem halben Jahr wurde einer ihrer Mitstreiter umgebracht. Wer steckt dahinter?

Mehr dazu bald.