Venezuela ist ein Land, in dem Gewalt an der Tagesordnung ist. Besonders in Caracas. Vielleicht hilft da ja nur noch Galgenhumor.
"Komm' nach Caracas. Das einzige Risiko ist, dass sie dich umbringen können."
Das Ganze ist eine Anspielung auf die Tourismus-Werbung von Kolumbien unter dem Slogan "Das einzige Risiko ist, dass du bleiben willst". (Danke an David für den Video-Tipp, der als Vorbild dienende Kolumbien-Spot hier bei Youtube.)
Mehr als 16.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr in Venezuela ermordet. Von 1998 bis 2009 waren es - nach konservativen Berechnungen - insgesamt mehr als 123.000. Mit 54 Morden pro 100.000 Einwohnern hat Venezuela in dieser traurigen Statistik Kolumbien hinter sich gelassen (und auch in Südafrika sind es deutlich weniger). In Caracas ist die Quote mehr als doppelt so hoch, was der Stadt den unrühmlichen Titel "Mordhauptstadt" eingebracht hat. Und während in vielen anderen lateinamerikanischen Ländern die Mordzahlen zurückgehen, steigen sie in Venezuela. Ein großes Problem dabei ist, dass fast alle Morde straffrei ausgehen. In mehr als 90 Prozent der Fälle wird nichteinmal ein Täter verhaftet (Daten des "Observatorio Venezolano de Violencia", das sich auf Zahlen der Polizei beruft. Die Regierung veröffentlicht seit ein paar Jahren keine Zahlen mehr.)
Ich habe in Barquisimeto - der viertgrößten Stadt des Landes - Menschen getroffen, die dazu nicht schweigen wollen. Das "Kommitee der Opfer gegen die Straflosigkeit" prangert das Versagen von Polizei und Justiz an. Vor einem halben Jahr wurde einer ihrer Mitstreiter umgebracht. Wer steckt dahinter?
Mehr dazu bald.
Dienstag, 8. Juni 2010
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Sebastian , ein schöner Blog den da gestaltest... danke! Sehr angenehm zu lesen, Alles sehr nah und "gefühlsecht"
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