Freitag, 23. Januar 2009

London, Houston, Managua

In München hat es noch geschneit am Morgen. Und zwar so viel, dass das Flugzeug erst von Schnee und Eis befreit werden muss. Das dauert. Das Flugzeug kommt eine knappe Stunde zu spät in London an. Ich renne und lerne bei dieser Gelegenheit ein nettes Detail des Heathrow Airport kennen. Die Laufbänder sind nicht so fest und hart wie anderswo, sondern federn bei jedem Schritt. Nützt alles nichts, ich verpasse in London meinen Anschlussflug.

Werde umgebucht, fliege so nicht über Miami, sondern Houston Texas, George Bush International Airport. Einen Tag, nachdem sein Sohn in Rente gegangen ist. Der Grenzbeamte empfängt mich nett. Aus aktuellem Anlass, da Obama jetzt ja Präsident ist: Der Grenzbeamte ist schwarz, sein Name, er steht auf einem Anstecker: White.

Dann kommt Tonka. Tonka ist wein weiß-braun gescheckter Hund. Tonka erschnüffelt einen Apfel in meinem Rucksack, den ich nicht rechtzeitig aufgegessen habe. Der Apfel wird eingezogen und Tonka bekommt nicht nur ein Leckerli, sondern wahrscheinlich auch ein Sternchen ins Bonusheft.

In Houston fängt Nicaragua so ein bisschen an, die Schilder und Durchsagen sind auch auf Spanisch. In Managua ist es Nacht und nicht so heiß wie gedacht, zumindest nachts nicht. Die Luft riecht nach Holzfeuer, Teer und verbranntem Gummi. 25 Stunden unterwegs, fast doppelt so lang nicht im Bett gewesen. Zeit zum Schlafen.

Am Morgen kräht der Hahn, Musik, Autohupen. An den Kreisverkehren der Stadt stehen Leute, die Nicaragua-Flaggen schwenken. Gegen die pralle Sonne ist ein Zeltdach aufgestellt. Sie beten gegen den Hass und für die Liebe, sagen sie. Jeden Tag. Freiwillig. Sagen sie. In Wahrheit, so hört man, werden sie von der Regierung dafür bezahlt. Die Sympathien jedenfalls sind klar verteilt. Klar, wir sind Sandinisten, sagt einer, nur Daniel macht etwas für die Armen. Die Bösen? Das sind die Rechten, die von der PLC, sagt der Mann. Den Tag über führe ich einige interessante Gespräche über aktuelle Politik und EZ. Und abends gibt's endlich den ersten Gallo Pinto.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen