Samstag, 19. Februar 2011

Kleine Dinge ganz groß

Auf den ersten Blick ist die Feria de Alasita in La Paz so etwas wie eine Mischung aus Weihnachtsmarkt und Schützenfest. Dosenwerfen, frittiertes Essen, Kunsthandwerk.


Was auffällt: Es gibt hier Miniaturmodelle aller möglicher Dinge zu kaufen: Autos, Häuser, Bierkisten, Zeugnisse, Geldscheine. Und hier liegt die besondere Tradition.


Diese kleinen Dinge verschenkt man nun, und wenn einem Ekeko, der aymarische Gott des Wohlstandes, gnädig gestimmt ist, gehen die Wünsche in Erfüllung. Geht man nach dem, was die Menschen dieser Tage auf die Straßen treibt, dann müssten eigentlich Miniaturzuckersäcke und kleine Benzinkanister die Verkaufsrenner sein. Was mit dem Protest gegen den Gasolinazo im Dezember begann, ist noch lange nicht vorbei.


Die erhebliche Erhöhung der Treibstoffpreise wurde zwar schnell zurückgenommen, aber der Protest geht weiter. Die Fahrgäste protestieren gegen die Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr, die Mini- und Microbus-Unternehmer streiken in manchen Städten für eine Erhöhung der Fahrpreise. Und alle (mit Ausnahme wohl der Lebensmittelverkäufer) protestieren gegen die hohen Lebensmittelpreise, vor allem der Zucker ist knapp und teuer geworden. Immer wieder greift man zum beliebtesten Protestmittel in Bolivien: Der Straßenblockade. Allerdings kommt Mutter Natur den menschlichen Blockieren zuweilen zuvor. Durch starke Regenfälle sind viele Straßen im Land unpassierbar.

Schwierige Zeiten für Ekeko.

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