"Coca no es Cocaína", Koka ist nicht dasselbe wie Kokain, sondern ein Jahrtausende alte heiliges Kulturgut der Andenvölker, das betont Präsident Evo Morales immer wieder und steckt sich dabei gerne, wie hier bei den Vereinten Nationen in Wien, eines der Blätter in den Mund (Minute 3:30).
Ein großes Ärgerniss für Morales, der übrigens auch nach seinem Amtsantritt als Präsident immer noch Chef der Kokabauern-Gewerkschaften ist: Nicht nur der Anbau von Koka in Bolivien ist reglementiert, sondern auch das Koka-Kauen laut der UN-Betäubungsmittelkonvention aus dem Jahre 1961 verboten, und zwar 25 Jahre nach deren Inkrafttreten. Bolivien hat die Konvention im Jahr 1976 ratifiziert, demnach ist seit 2001 das Koka-Kauen auch in Bolivien nicht mehr erlaubt. Theoretisch.
Denn es wird weiter fleißig gekaut, nicht nur im Altiplano, gegen die Symptome der Höhenkrankheit, sondern auch im Tiefland, gegen Hunger und Durst. Koka kauend kann man härter arbeiten. Eine wahre Wunderpflanze, in der neuen Verfassung als "kulturelles Erbe" und als "erneuerbare natürliche Ressource" bezeichnet (Artikel 384).
Dieses Erbe gilt es zu schützen, deshalb war vor kurzem Boliviens Außenminister David Choquehuanca auf einer Tour durch einige europäische Länder, um für die Legalisierung des Koka-Kauens und eine entsprechende Änderung der UN-Konvention zu werben. Dasselbe tat Boliviens UN-Botschafter Pablo Solon vor Journalisten in New York.
Aber vor allem die USA bekämpfen das Koka-Blatt und alles, was dazugehört, denn schließlich kann daraus Kokain hergestellt werden (und wird natürlich auch). Heute läuft die Frist ab, bis zu der die UN-Mitgliedsstaaten Einspruch gegen Boliviens Ansinnen einlegen können.
Evo Morales und seine Cocalero-Kollegen werden weiter kämpfen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen